Mats kam ein kleines Stück „erwachsener“ nach Hause – selbstständiger; er hat sich auch mehr im Alltag angepasst und hat mehr Vertrauen in sich selbst. Beim ersten Mal waren wir auch als Eltern sehr nervös und angespannt, da wir nicht wussten, was dort gemacht wird und wir niemanden aus der Gruppe kannten. Doch der Austausch vor Ort und die Betreuer waren sehr nett und offen für Gespräche, und so war es eine schöne Zeit für alle. Wir wussten, unser Kind ist gut aufgehoben, und wenn etwas ist, werden wir sofort informiert. So konnten wir auch „loslassen“ und hatten vollstes Vertrauen.
Mats wurde gleich von seinen beiden Betreuern herzlich in Empfang genommen. Die beiden Betreuer waren immer an seiner Seite als Ansprechpartner und unterstützten ihn in jeder Situation. Aber auch die anderen Betreuerinnen und Betreuer hatten einen guten Draht zu Mats, und so konnte er mit einem Problem immer auf Hilfe hoffen. An jedem Abend trafen sich die Betreuer in einer Runde, um den Tag Revue passieren zu lassen und die genaue Planung für den nächsten Tag zu besprechen. Dabei wurde das Programm an das Wetter angepasst. War das Wetter nicht gut für das Skifahren, so gab es immer ein tolles Alternativprogramm: verschiedene Angebote im Haus wie Basteln, Spielen, Chillen oder Kino, sowie Ausflüge wie der Besuch im Kristallbad, eine Wanderung mit Spielplatz, ein Stadtbummel, ein Besuch auf einem Bauernhof und Aktivitäten mit der Feuerwehr – es war einfach für jeden etwas dabei.
Als Eltern wurden wir über eine WhatsApp-Gruppe über die anstehenden Aktivitäten informiert und auch am Ende eines Tages bekamen wir mit tollen Bildern einen kleinen Einblick. Eine extra Eltern-Gruppe erleichterte uns den Austausch ebenfalls, und bei kleineren Fragen mussten wir nicht die Betreuer in Anspruch nehmen. Nach der Winterfreizeit ist vor der Winterfreizeit – Mats war nun bereits das dritte Mal dabei und ist für nächstes Jahr schon wieder vorgemerkt. Diese Gemeinschaft ist einfach ein tolles Erlebnis, und wir freuen uns, ein Teil davon zu sein.
Alle Altersgruppen und alle Kinder sind hier zusammen – egal welches Handicap sie haben. Sie werden alle unterstützt und helfen sich gegenseitig. Jeder wird so akzeptiert, wie er ist, und nur so kann eine Gemeinschaft funktionieren. Das Skirennen am letzten Skitag ist für alle das Highlight – denn jeder gibt sein Bestes und alle werden am Ende geehrt… so fühlt sich jeder wie die Nummer 1! Und hier als Eltern dabei zu sein und alle Kinder an der Rennstrecke anzufeuern, ist wirklich ein unvergesslicher Moment – die vielen Kinderaugen, die strahlen! Mats berichtet aber auch sehr gerne von den einzelnen Skitagen und was er Neues dazugelernt hat – selbst kleine Schritte werden hier als Erlebnis wahrgenommen. Der Abschlussabend ist für alle eine Gaudi – zuerst heißt es „schick machen“ und dann abwarten, welche Spiele gegen die Betreuer stattfinden. Und hier kommt auch jeder auf seine Kosten.
Es entstehen in dieser Freizeit auch Freundschaften – nicht nur unter den Kindern. Wir freuen uns jedes Jahr auf den Betreuer-Abend, da kommen die Eltern vor Ort zusammen und tauschen sich aus. Jedes Jahr sieht man die gleichen Gesichter, aber auch neue Eltern sind immer herzlich willkommen. Darüber hinaus haben wir außerhalb der Freizeit eine Familie besucht, da die gemeinsame Zeit vor Ort immer so schön war.
Letztendlich lässt sich sagen es ist ein Versuch Wert. „Loslassen“ fällt uns als Eltern bei unseren besonderen Kindern nicht leicht – aber es tut allen gut… dem Kind und auch den Eltern selbst. Die Kinder sind in dieser Zeit so behütet, und die Betreuer sind rund um die Uhr für die Kinder da – egal, welche Probleme es gibt. Alle Betreuer sind mit Herzblut dabei und scheuen keine schlaflosen Nächte, um die Kinder in der Not zu versorgen. Jedes Kind wächst am Ende über sich hinaus und kann stolz auf sich sein, was es dort erlebt und auch lernt. Man muss am Ende nur in die leuchtenden Kinderaugen schauen, und man ist sich sicher, das Richtige getan zu haben!
